Die Freie Wählergemeinschaft hat in den letzten Wochen eine zweite Online-Bürgerbefragung durchgeführt. Erneut haben sich wieder viele Bürgerinnen und Bürger beteiligt: Diesmal 276 Teilnehmer. „Das ist ein großartiges Ergebnis. Die Umfrage ist natürlich nicht repräsentativ, liefere aber ein spannendes Meinungsbild. Die hohe Beteiligung zeigt, dass die Themen Verkehrssicherheit und Fahrradfahren für die Wöllstädter wichtig sind“, sagte der FWG-Fraktionsvorsitzende Sebastian Briel.
Zunächst sollten die Teilnehmer angeben, wie zufrieden sie mit dem Verkehr und der Verkehrssicherheit in Wöllstadt im Allgemeinen sind. Auf einer Skala von 1 (sehr unzufrieden) bis 10 (sehr zufrieden) vergaben die Befragten durchschnittlich 5,4 Sterne. “Dieser Wert ist für uns zu niedrig. Hier gibt es noch Optimierungsbedarf”, betont FWG-Gemeindevertreter Maximilian Best.
Fast 80% gaben an, dass die Umgehungsstraße gut für Wöllstadt ist. Jedoch haben 74 % erklärt, dass der Verkehr in Ober-Wöllstadt nicht ausreichend zurückgegangen wäre. 68 % sagen, dass die Anzahl der Fahrzeuge zwar weniger geworden sei, dafür aber schneller gefahren würde. Lediglich 29 % finden, dass die Gemeinde die Hauptstraßen nach dem Bau der Umgehungsstraße gut zurückgebaut hat. „Wir setzen uns bereits seit der Fertigstellung der B3a dafür ein, dass der Verkehr innerorts beruhigt wird. Leider wurden die gesamten Anträge, die die Gemeindevertretung in den letzten Jahren beschlossen hat, noch nicht umgesetzt“, erklärte FWG-Gemeindevertreter Lutz Grünsfelder.
In Ober-Wöllstadt haben sich nicht alle Wünsche mit der Umgehungsstraße erfüllt. Insbesondere bei den textlichen Antworten geben viele Teilnehmende an, dass die Umgehungsstraße an der falschen Stelle geplant wurde. „Die FWG setzt sich deshalb für eine Südumgehung um Ober-Wöllstadt ein, die die K11 mit der B3a verbinden würde“, erklärte FWG-Listenkandidatin Benita Heger. 75 % geben an, dass eine solche Umgehung hilfreich wäre.
Lediglich 26 % sagen, dass in Wöllstadt genug für die Verkehrssicherheit gemacht wird. Fast 60 % sagen zudem, dass es in Wöllstadt nicht genug Parkplätze gibt. „Das Thema Verkehrssicherheit wird weiterhin für die Freie Wählergemeinschaft ein zentrales Arbeitsfeld sein. Unsere Umfrage hat uns hierzu nochmal bestärkt“, sagte der Schriftführer des FWG-Vereins Roland Jung. Ein weiterer Wunsch ist, dass der Bereich in der Frankfurter Straße bei der Apotheke, Lifti’s und Hinnerbäcker verkehrsberuhigt wird (73%). 84 % geben an, dass die Querung des Fahrradwegs zwischen den Ortsteilen verkehrssicher gemacht werden muss. Hierzu gab es einen FWG-Antrag und mehrere FWG-Anfragen. Die Lampen wurden nun bereits ausgetauscht und der Fahrradweg wird im nächsten Jahr rot-markiert. Die Verkehrssicherheit an den Grundschulen und Kitas sollte ferner erhöht werden (74%). Außerdem wünschen sich 75% der Teilnehmenden auch in Nieder-Wöllstadt ein LKW-Fahrverbot. 65 % finden, dass der ruhende Verkehr mehr kontrolliert werden müsste und 74 % sind der Meinung, dass der fließende Verkehr mehr kontrolliert werden müsste.
Die Hanauer Straße in Ober-Wöllstadt wurde in den letzten Jahren zurückgebaut. Mehr als 56 % sagen, dass der Rückbau nicht gut gelungen ist. Insbesondere wird kritisiert, dass sich die Parkplatzsituation verschlechtert hat (71%) und dass die Kreuzungsbereiche mit den roten Markierungen jetzt weniger sicher sind (63%). „Viele Bürgerinnen und Bürger kommen zu uns, um beschweren sich über die Situation in der Hanauer Straße. Wir werden nun die Befragung gründlich auswerten und versuchen die Probleme mit Vorschlägen zu verbessern“, sagte die FWG-Listenbewerberin Martina Ebeling.
Bei der Frage zur Zufriedenheit im Allgemeinen mit den ÖPNV-Verbindungen in Wöllstadt, wird ein solider Wert erreicht. Auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht zufrieden) bis 10 (sehr zufrieden) vergaben die Befragten durchschnittlich 6,62 Sterne. Bei der Stimmungslage zu den Plänen der Deutschen Bahn in Wöllstadt viergleisig auszubauen, liegt der Durchschnittswert bei 5,5 Sterne. Bei den Extremen 0 (ich bin absolut dagegen) und bei 10 (ich unterstütze die Pläne zu 100%) sind mit jeweils 41 Einzelstimmen gleichauf. 85 % der Teilnehmer wünschen sich eine Erweiterung des Busnetzes, z. B. nach Karben oder nach Rosbach. „Wir werden nun eine Mobilitätsstrategie für Wöllstadt entwickeln und hier die Probleme gezielt angehen“, erklärte der FWG-Fraktionsvorsitzende Sebastian Briel.
Auch das Fahrradwegenetz in und um Wöllstadt wird im Allgemeinen nur mit einer durchschnittlichen Sternebewertung beurteilt. Auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 10 (bereits sehr gut) erreichte das Fahrradwegenetz lediglich 5,55 Sterne. Dabei geben die Teilnehmer überwiegend an, dass ihnen Fahrradfahren wichtig ist (6,94 Sterne). 59 % geben zudem an, dass in Wöllstadt für Fahrradfahren nicht genug getan wird. „Die FWG setzt sich für die Interessen der Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer ein. Unter anderem wurde dank eines FWG-Antrags eine überdachte Abstellfläche für Fahrräder am Park&Ride-Platz gebaut“, erklärte Listenbewerber Walter Nebel.