Bereits im Frühjahr wurden die Vereine insbesondere zu einer neuen Sporthalle befragt. Die Rückmeldungen liegen der Verwaltung vor. „Bürgermeister Roskoni hat bereits mehrfach betont, dass zur Auswertung noch Gespräche mit den Vereinen zu führen sind. Das unterstützen wir zu 100%. Wir wollen, dass die Vereine bei diesen Zukunftsprojekten von Anfang an beteiligt werden“, sagte der FWG-Fraktionsvorsitzende. Nicht nachvollziehen könne die FWG, warum Bürgermeister Roskoni die „Zwischenergebnisse“ den Fraktionen nicht zeigen will. Die FWG hat deshalb in der letzten Haupt- und Finanzausschusssitzung einen Dringlichkeitsantrag zur Vereinsbeteiligung gestellt. Die Sitzung fand anstelle der abgesagten Gemeindevertretersitzung statt. „Der Gemeindevorstand wird beauftragt kurzfristig eine ergänzende schriftliche Befragung aller Vereine durchzuführen. Das angedachte Gespräch bzw. der Infoabend mit den Vereinen findet trotz der weiteren Befragung wie geplant statt. Der Gemeindevorstand prüft, ob dies auch per Video-Konferenz (z. B. Webex) oder als Telefon-Konferenz stattfinden kann“, heißt es in dem Antrag. Trotz Lockdown könnten so die offenen Fragen mit den Vereinen besprochen werden. Die Freien Wählerinnen und Wähler sind überzeugt, dass die ergänzende Befragung unumgänglich ist, da die Vereine bis jetzt nicht zu der neuen Situation mit dem Brandsicherheitskonzept befragt wurden. Bürgermeister Roskoni erklärte zudem, dass die Vereine „widersprüchliche Angaben gemacht hätten“. „Die Befragung wurde bereits im Frühling durchgeführt und den Vereinen wurde zu diesem Zeitpunkt das neue Brandschutzkonzept noch nicht präsentiert. Hier dürfte sich bei Vereinen, die Veranstaltungen durchführen, die Situation mit dem neuen Brandschutzkonzept nochmal dramatisiert haben“, sagte FWG-Gemeindevertreterin Bianca Best. Die FWG schlägt vor, dass die Gemeinde insbesondere abfragt, ob die Vereine eine Sporthalle, eine neue Bürgerhaushalle oder beides benötigen und wie groß diese neuen Hallen sein müssten. In der FWG-Bürgerbefragung war der Wunsch nach diesen Zukunftsprojekten sehr groß: Sehr wichtig oder wichtig ist eine neue Sporthalle (90%) und eine neue Bürgerhaushalle für Kultur (80%). Ein neues Rathaus wird lediglich mit etwas weniger als 40% als sehr wichtig oder wichtig bewertet. Da die Gemeinde in dem Förderprogramm „Lebendige Zentren“ ca. 12 Mio. € für solche Zukunftsprojekte zur Verfügung hat, ist die FWG davon überzeugt, dass beide Hallen in den nächsten Jahren realisiert werden können.
„Für die FWG ist es eines der zentralsten Ziele, dass wir für die Vereine eine gute und moderne Infrastruktur bereitstellen. Die FWG setzt sich für die Interessen der vielen Vereine in Wöllstadt ein“, sagte Thorsten Drauth, der erstmals für die FWG bei der Kommunalwahl kandidiert. Um diesen Antrag zu beschließen, hätte der Haupt- und Finanzausschuss den FWG-Antrag mit 2/3-Mehrheit auf die Tagesordnung setzen müssen. „Eigentlich ist es üblich, dass ein solcher Dringlichkeitsantrag zumindest auf die Tagesordnung genommen wird, damit dann in dem Gremium das Für und Wider beraten wird“, erklärte Sebastian Briel. Mit der CDU-Mehrheit wurde dies abgelehnt und der Antrag wurde noch nicht mal besprochen. Bürgermeister Roskoni unterstellte der FWG lediglich, dass die Freien Wähler dieses Thema nur wegen der anstehenden Kommunalwahl ansprechen. „Wir bleiben an dem Thema am Ball, weil es unglaublich viele Menschen in unserer Gemeinde betrifft. Wöllstadt ist das Dorf der Vereine. Vereine benötigen deshalb auch bestmögliche Rahmenbedingungen. Das ist unser Anspruch als Freie Wählergemeinschaft – unabhängig davon, ob eine Wahl stattfindet“, sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Udo Schäfer. Bereits zum dritten Mal hat sich nun die CDU-Fraktion vor einer Entscheidung zum Thema Neubau einer Sport- und Bürgerhaushalle gedrückt.