Die Gemeinde Wöllstadt hat die Betreuungszeiten für die kommunalen Kitas auf 6 Stunden reduziert (8 – 14 Uhr). „Wir erkennen an, dass die Situation für die Erzieher/innen zurzeit sehr belastend ist. Ihnen gilt unser Dank für den Einsatz“, sagte Cornelia Ihl-Wagner. Wir verstehen auch, dass die Personaleinsatzplanung und die Verwaltung der Betreuungskapazitäten zurzeit für den Gemeindevorstand und die Gemeindeverwaltung nicht einfach sind. “Wir verstehen jedoch nicht, dass die Eltern so kurzfristig informiert wurden. Einen Plan hätte man bereits ausarbeiten können. Wir verstehen ferner nicht, warum nun lediglich der Bedarf für den Zeitraum 7 – 8 Uhr im letzten Elternbrief abgefragt wurde“, sagte Sebastian Briel.
„Viele Eltern aus Ober-Wöllstadt und Nieder-Wöllstadt haben uns eindringlich geschildert, dass sie auf die Betreuungszeiten am Nachmittag angewiesen sind. Dass dieser Bedarf noch nicht mal abgefragt wurde, ist nicht hinnehmbar“, sagte Heinz Malek. Daraufhin hat die Freie Wählergemeinschaft alle Eltern zu einem Kita-Dialog als Video-Konferenz eingeladen. Über 20 Eltern folgten der Einladung und berichteten den Vertreterinnen und Vertretern der FWG über die teils dramatische Situation und den Problemen, die sich nun durch die Einschnitte in den Betreuungszeiten ergeben. „Für uns ist es nicht nachvollziehbar, dass die Gemeinde Wöllstadt diese Schicksale einfach ausblendet und dass keine weitere Erzieherinnen eingestellt werden“, sagte Katharina Schang.
Die FWG-Fraktion hat deshalb beantragt, dass der Gemeindevorstand schnellstmöglich eine weitere Bedarfsabfrage an die Eltern versendet, die neben der Betreuung zwischen 7 und 8 Uhr auch die Nachmittagsbetreuung abfragt. Die ergänzenden Zeiten sollen insbesondere für Wöllstädterinnen und Wöllstädter angeboten werden, die auf das Angebot des Kindergartens angewiesen sind. „Insbesondere für Alleinerziehende, die sogenannten systemrelevanten Berufsgruppen und Menschen, die einen längeren Arbeitsweg haben, wollen wir uns stark machen.“
Der Antrag wurde von der absoluten Mehrheit der CDU abgelehnt. Es wird keine weitere Bedarfsabfrage geben. Die CDU sagte man dürfe keine falschen Hoffnungen säen und stellte fest, dass man sich eine Ausnahmesituation befindet. „Das sehen wir auch so. Für alle Eltern ist es eine belastende Ausnahmesituation“, sagte Briel. Der FWG geht es darum, dass die Eltern zumindest die Möglichkeit haben, ihre Bedarfe mitzuteilen. „Alle Eltern, mit denen wir gesprochen haben, sind vernünftig und würden mit Sicherheit auch verstehen, dass nicht jeder Wunsch erfüllbar ist. Uns geht es um gute Kommunikation. Vielleicht hätten sich ja Lösungen ergeben, die in anderen Kommunen auch möglich sind“, sagte Bianca Best.