Die Freie Wählergemeinschaft hat im Oktober eine Online-Bürgerbefragung durchgeführt. 421 Teilnehmer haben an der Umfrage teilgenommen. „Das ist ein großartiges Ergebnis. Die hohe Beteiligung zeigt, dass die Themen Kulturhalle und Sporthalle für die Wöllstädter wichtig sind“, sagte der FWG-Fraktionsvorsitzende Sebastian Briel. In der Gemeindevertretung wurde in der letzten Sitzung ein Standort für einen Rathaus-Neubau beschlossen. Ein FWG-Antrag zu einer Sport- und Kulturhalle wurde von der CDU abgelehnt.
88% aller Teilnehmenden gaben an, dass eine Sporthalle „sehr wichtig“ oder „wichtig“ ist. Fast 80 % wünschen sich eine Kulturhalle. Lediglich 39% wollen ein neues Rathaus – mit „sehr gut“ wurde der Rathaus-Neubau sogar nur mit 10% bewertet. Viele Teilnehmende gaben darüber hinaus textliche an, dass eine Sport- und Kulturhalle wichtig für das Wöllstädter Vereinsleben ist.
94% erklärten, dass die Vereine eine angemessene Veranstaltungsräumlichkeit in Wöllstadt haben sollen. Wenn ein Umbau des aktuellen Bürgerhauses nicht möglich wäre, sind 86% für einen Neubau einer Kulturhalle. Als Standort für eine Kulturhalle wurden die Schulwiese und das neue Gewerbegebiet als „besonders gut“ oder „gut“ bewertet.
93% der Wöllstädter finden es richtig, dass die Vereine eine angemessene Sporträumlichkeit in Wöllstadt haben. Über 80% finden die Schulwiese als Standort „besonders gut“ oder „gut“. Die FWG hat ferner abgefragt, ob eine Sporthalle und eine Kulturhalle jeweils einzeln gebaut werden oder dass beide Nutzungen in einer Halle kombiniert werden. Eine Multifunktionshalle mit einer Fläche liegt mit 42% vorne. Zwei separate Hallen jeweils für Kultur und Sport wurden auf Platz 2 gewählt (35%). Ein Gebäude mit zwei getrennten Flächen für Kultur und Sport wurde von 23% favorisiert.
64% der Befragten sprachen sich gegen einen Neubau des Rathauses aus. Viele fragten an, warum das bestehende Rathaus nicht erweitert werden kann. Dies wurde vom Gemeindevorstand auf Nachfrage der FWG im Vorfeld ausgeschlossen. Mit dem beschlossenen Standort am Bürgerhausparkplatz sind lediglich 49% zufrieden.
Die drei Zukunftsprojekte wurden von den Teilnehmenden priorisiert. Die Sporthalle liegt ganz leicht vor einer Kulturhalle (44,64% zu 43,45%). Der Rathaus-Neubau liegt klar auf Platz 3 mit 11,90%. Viele Bürgerinnen und Bürger haben angemerkt, dass für die Sport- und Kulturhalle eine große Dringlichkeit besteht.
Die FWG hat deshalb einen weiteren Antrag zur Planung einer Sport- und Kulturhalle gestellt. Der Gemeindevorstand soll geeignete Standorte prüfen und einen Vorentwurf, in dem u. a. die Größe, der Raumbedarf, die Kosten, Parkplatzflächen ermittelt werden, erstellen. „Die Bürgerbefragung hat gezeigt, dass viele Wöllstädterinnen und Wöllstädter einen Teil des 12 Mio.-Förderprogramms für eine Sport- und Kulturhalle nutzen wollen. Ein Rathaus-Neubau ist im Moment nicht das wichtigste Zukunftsprojekt“, sagte Briel. Die FWG schlägt ferner vor, dass – wenn die Kultur- und Sporthalle gebaut ist –das bestehende Bürgerhaus und Rathaus abgerissen und für Wohnbebauung ausgewiesen werden. Mit diesem Ertrag könnte ein Teil der Neubaukosten finanziert werden. „Viele Wöllstädter finden im Moment keine Wohnung und müssen aus unserer Gemeinde wegziehen. Hier könnten neue Wohnungen entstehen“, erklärte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Cornelia Ihl-Wagner.
Im Frühling hat die Gemeindeverwaltung eine Vereinsbefragung bezüglich einer Sporthalle durchgeführt. Bis heute wurden die Ergebnisse der Umfrage vom Gemeindevorstand nicht veröffentlicht. Die FWG-Fraktion hat hierzu bereits im September eine Anfrage an Bürgermeister Roskoni gestellt. In der letzten Gemeindevertretersitzung am 29.09. wurde diese Anfrage aber auch eine Anfrage zu den neuen Brandschutzbestimmungen vom Bürgermeister nicht beantwortet. „Wir haben Verständnis, dass die Verwaltung im Moment viele Ausfälle zu beklagen hat, jedoch brauchen wir die Antworten auf unsere Anfragen für sachgerechte Entscheidungen“, erklärte Briel. Die FWG-Fraktion hofft, dass Bürgermeister Roskoni nun im November seiner Pflicht nachkommt und die vorliegenden Anfragen beantwortet.